Mitteilungsblatt Leipziger Entomologen
Heft 10, 2001
Eigentlich sollte dieses Heft schon längst erschienen sein, aber das
vergangene Jahr wies so viele Turbulenzen auf, daß wir die Endfertigung
immer weiter hinausschieben mußten. Nun enthält es das Jahresprogramm
für 2001 und den Januar 2002. Ob wir dies alles so umsetzen können,
wie wir es uns wünschen, ist aber nicht sicher. Nachdem im Sommer über
eine Teilschließung unseres Museums nachgedacht wurde, zumindest die
Leipziger werden sich erinnern, die bisher abgewendet werden konnte, gibt
es aber weiterhin Pläne über einen Umzug und einen Anschluß
an den Zoo. Wann darüber entschieden wird und wie sich das auswirken
wird, wissen wir noch nicht.
RONALD SCHILLER ist innerhalb des Hauses umgezogen und nun über die
0341/9822141 zu erreichen. Seine e-mail-Adresse lautet: RonaldSchiller43@t-online.de
Mario GRAUL & Ronald SCHILLER
Entomologischer Veranstaltungskalender 2001 - 2002
Der Veranstaltungsort ist, sofern nicht anders angegeben,
das Naturkundemuseum Leipzig, Lortzingstraße 3.
2001
- 11.1. 19:00 Uhr „Presseler Heidewald und Moorgebiet“ – Herr Dr. Jan
STEGNER (Fachgruppe Entomologie)
- 16.1. 19:00 Uhr „Heimische Natur III“ Videovortrag – Herr Wolfram STENGEL
(Ornithologischer Verein)
- 19.1. 19:00 Uhr „Als Aquarianer in Brasilien“ – Herr HOYER (OG Astrophytum)
- 5.2. 19:00 Uhr „Artenschutz im Ausland“ – Herr Roland MÄNNEL (NABU)
- 6.2. 19:00 Uhr „Reise durch Kanadische Nationalparks“ Diavortrag –
Herr K. WEISBACH (Ornithologischer Verein)
- 8.2. 19:00 Uhr „Mit dem Schmetterlingsnetz unterwegs durch Costa Rica“
– Herr Joachim HÄNDEL (Fachgruppe Entomologie & PHYLLODROM e.V.)
- 21.2. 18:00 Uhr „Erinnerungen an Ludwig Schellhammer“ – Herr Mario
GRAUL (Fachgruppe Botanik)
- 8.3. 19:00 Uhr „Mit der Kamera unterwegs, Teneriffa und La Gomera“
– Herr Ronald SCHILLER (Fachgruppe Entomologie)
- 20.3. 19:00 Uhr „Streifzug durch die Bergbaufolgelandschaft im Südraum
von Leipzig“ Video Vortrag – Herr Harald KRUG (Ornithologischer Verein)
- 28.3. 18:30 Uhr „Kurztrip nach Tasmanien“ – Herr und Frau SEEHAFER
(Fachgruppe Dendrologie)
- 12.4 19.00 Uhr „"Am Rio Suromoni".“ – Frau Susann KIRMSE (Fachgruppe
Entomologie & PHYLLODROM e.V.)
- 10.5 19:00 Uhr „Eine entomologische Rundreise durch Tibet“ – Herr GÖRGNER
(Fachgruppe Entomologie & PHYLLODROM e.V.)
- 14.6. 19:00 Uhr „Iberische Landschaften und ihre Insekten“ – Herr Mathias
HOFFMANN (Fachgruppe Entomologie)
- 2.7. 19:00 Uhr „Naturbeobachtungen im österreichischen Alpengebiet“
– Herr Roland ZITSCHKE (NABU)
- 13.9. 19:00 Uhr „ Kalkalpen“ – Herr Karl HEYDE (Fachgruppe Entomologie)
- 1.10. 19:00 Uhr „Insektenschutz in der Stadt, Möglichkeiten und
Erfordernisse“ – Herr Ronald SCHILLER und Herr Mario GRAUL (NABU)
- 11.10. 19:00 Uhr „Der Weg zurück - Gliederfüßer im
Wasser“ – Herr Gerhard FIEDLER (Fachgruppe Entomologie)
- 8.11. 19:00 Uhr „Mit der Videocamera unterwegs "Neuguineareise 2000“
– Herr Mathias HOFFMANN, Norman BERG & Andre MICHALCZYK (Fachgruppe
Entomologie & PHYLLODROM e.V.)
- 13.12. 19:00 Uhr „Tiere und Pflanzen im Stöhnaer Becken“ – Herr
Dr. Karl - Heinz SCHILLER (Fachgruppe Entomologie)
2002
- 7.1. 19:00 Uhr „Wie gefährdet ist unsere Umwelt“ – Herr STEIN
(NABU)
- 10.1. 19:00 Uhr„Bestimmungsabend (Bläulinge, Dickköpfe, Kätzcheneulen
& Spanner)“ – Herr Ronald SCHILLER & Mario GRAUL (Fachgruppe Entomologie)
Statt eines Nachrufes: Erinnerungen an das Leben von MAX FÜGE
(1908 – 1999)
Gerhard FIEDLER, Chemnitz
Am 04. Oktober 1999 verstarb MAX FÜGE im Alter von fast 91 Jahren. Ein
erfülltes, aus zahllosen Facetten zusammengesetztes Leben fand damit
ein Ende. Sein Tod schließt eine Ära, die über Generationen
hinaus Voraussetzungen zum Erkennen und Schutz der Natur schaffte, die wir
heute so dringend benötigen.
Bis zuletzt war MAX bestrebt, Neues zu erfahren und Kenntnisse weiterzugeben,
denn gerade diese Eigenschaften prägten sein ganzes Leben. Als Terrarianer,
Aqua-rianer, Philatelist, Präparator, Büchernarr und vor allem
unübertroffener Kenner un-serer heimatlichen Tier- und Pflanzenwelt
konnte er allen, die zu ihm kamen, Ant-worten geben und Neues vermitteln.
Dabei betrachtete er auch die Menschen kritisch – meist dauerte es längere
Zeit, bis er unbe-schwert alle seine Erfahrungen und Ge-heimnisse preisgab.
Ein Drittel seines Lebens konnte ich ihn begleiten. Eine lange Zeit
und doch nicht lang genug. Sein Tod nahm mir und vielen anderen Naturfreunden
nicht nur den Leh-rer, sondern einen Freund, der auch menschlichen Problemen
gegenüber stets aufgeschlossen, beratend und unterstützend war.
Wie oft brannte wohl das Licht in dem kleinen Raum seiner Leipziger Woh-nung
bis in die frühen Morgenstunden? Der Anlaß: Ein neuer Pflegling,
die Pla-nung einer Exkursion, Raritäten aus Bana-nentransporten oder
„nur“ ein gemütlicher, kein Ende findender und mit Erzählungen
gewürzter Gedankenaustausch.
Max reiste nur wenig und so widmete er der Fauna seiner näheren
Umgebung be-sonderes Interesse. Der Leipziger Auwald, die Harth, das Oberholz
– nicht selten sprach er traurig darüber, wie diese ihm seit der Kindheit
vertrauten Landschaften schrumpften oder ganz verschwanden. So unterstützte
er die Erhaltung der Papitzer Lehmlachen und beteiligte sich an der Er-fassung
verschiedener Insektenpopulatio-nen. Immer bemüht, jüngere Menschen
den oft beschwerlichen Weg zum Einklang mit der Natur zu ebnen. Zu fremd
waren ihm die nur zu Papier gebrachten Daten. „Regi-stratoren des Untergangs“
nannte er jene, die nur Daten erfassen, aber keine Aus-wege zeigen.
Neben der Herpetofauna erregten vor allem die Gliederfüßer
seine Aufmerksamkeit. Doch auch andere, meist exotische Tiere pflegte er
mit großem Erfolg. Fingerspitzengefühl, Einfühlung und die
Fähigkeit, Zusammenhänge zu deuten, verhalfen ihm dazu. Nicht nur
in den Tümpeln der Aue oder den krautigen Ecken „seines“ Friedhofs,
der fast ans Wohnhaus grenzte, kannte sich Max aus. Auch in der Hierar-chie
der Universitäten schätzte man sein weniger diplomiertes, dafür
praxisverbun-denes Wissen. Ob in Tharandt oder Leip-zig, stets waren die
lebenden Tiere sein Aufgabenbereich, und immer war er derje-nige, der für
diese „Studienobjekte“ die richtige Hand hatte.
In den letzten Jahren verkleinerte sich sein Stück Natur immer
mehr. Doch auch hier fand er Erfüllung und Freude. Blühende Stapelien,
stachlige Kakteen und die verschiedensten Sukkulenten füllten seine
Fensterbretter. Immer, wenn er sie dem staunenden Betrachter zeigte, verrieten
seine Handbewegungen und Blicke die ihm so eigene Achtung und Ehrfurcht vor
allem Lebendigen.
Dies änderte sich auch nicht, als seine liebe, stets an seiner
Seite stehende Frau vor Jahren starb. „Wer das Leben kennt, darf den Tod
nicht verleugnen“ sagte er und so ging er ihm langsam, alles Wichtige ordnend,
entgegen. Dabei wurde er bis zur letzten Minute begleitet. Seine Nichte gab
ihm aufopferungsvoll das, was er allen vermitteln wollte – jene Menschlichkeit,
um die er rang und die er doch so oft ver-schüttet sah. Heute ruht Max
in einer Ge-meinschaftsanlage des Südfriedhofs. Nie war er für
Orden und Denkmäler, selbst ein Grabstein sollte nicht an ihn erinnern.
Doch „ das schönste Denkmal, das ein Mensch bekommen kann, steht in
den Her-zen der Mitmenschen.“ (A. SCHWEIZER).
Sommerurlaub auf Teneriffa und La Gomera
Ronald SCHILLER, Leipzig
Die Kanarischen Inseln sind eines der be-liebtesten Reiseziele der Deutschen.
Apartmentanlagen und Hotels, Strände mit Einheitsliegestühlen und
Sonnenschirmen prägen das Bild in Katalogen und Medien. Daß die
Kanaren viel mehr zu bieten ha-ben, merkten wir bereits bei der Reisevor-bereitung.
Vor allem die reichhaltige Pflanzenwelt, besonders die Lorbeerwäl-der,
und die faszinierenden Landschaften machten uns die Entscheidung, welche
Insel(n) wir besuchen sollten, nicht leicht. Letztendlich fiel die Wahl auf
La Gomera und Teneriffa, die wir im Juli/August 2000 besuchten. Der folgende
Beitrag ist keine faunistische Abhandlung und auch kein Reiseführer.
Sondern er soll, dem Profil der „Maturna“ entsprechend, Eindrücke und
Beobachtungen wiedergeben. Viel-leicht gibt er auch die eine oder andere
Anregung zu einem Besuch.
Zu den Kanarischen Inseln gehören, neben Teneriffa und La Gomera,
noch La Palma, Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote sowie El Hierro und
einige kleinere Inseln. Die Inselgruppe liegt im Atlantik, rund 100 km vor
der Küste Marokkos.
Seit ihrer Eroberung im 15. und 16. Jahr-hundert gehören die
Kanaren zu Spanien. Die Urbevölkerung, die Guanchen, wurde ausgerottet
bzw. assimiliert. Auf sie wird im Verlauf aber noch zurück zu kommen
sein.
Als „Insel der Seeligen“ waren die Kana-ren schon im Altertum bekannt.
Sie mar-kierten das Ende der Welt nach Westen und galten als ein Paradies.
Zumindest das Klima wird diesem Anspruch gerecht. Na-hezu ganzjährig
liegen die Durchschnitt-stemperaturen bei 20°C. Vor allem im Nordteil
der gebirgigen Inseln sorgen Pas-satwolken auch im Sommer für Feuchtig-keit.
Der Südteil der Inseln ist dagegen in den Sommermonaten ausgesprochen
troc-ken.
Die Inselgruppe ist vulkanischen Ur-sprungs. Die ältesten Teile
sind rund 37 Millionen, die jüngsten 2 Millionen Jahre alt. In den älteren
Bereichen ist der Vulka-nismus längst erloschen. Dazu gehört La
Gomera sowie das Anaga- und Tenoge-birge auf Teneriffa. Dagegen ist der Teide
ein ruhender Vulkan, in dessen Umgebung man verschiedenste Spuren vulkanischer
Aktivitäten findet. Der Hauptkrater soll noch zu der Zeit aktiv gewesen
sein, als Kolumbus die Kanaren aufsuchte, bevor er nach Indien aufbrach und
Amerika ent-deckte. Es wird angenommen, daß die In-seln nie mit dem
afrikanischen Festland verbunden waren, so daß die Besiedlung der Inseln
mit Tier- und Pflanzenarten durch Verschleppung und Verdriften er-folgte.
Vor allem in der Pflanzenwelt las-sen sich deshalb Beispiele für Gattungen
mit vielen auf unterschiedliche Lebens-räume spezialisierte Arten finden.
Dazu gehören die Gattungen Euphorbia (Wolfsmilch) und Aeonium (Dachwurz).
Außerdem gibt es eine Vielzahl endemi-scher Pflanzen- und Tierarten.
Deshalb gehören die Kanaren zu den biogeogra-phisch und systematisch
gut untersuchten Gebieten. Es gibt eine Vielzahl von Publi-kationen und Naturführern,
die man zur Reisevorbereitung nutzen kann, einige fin-den Sie im Literaturverzeichnis.
Wir wählten mit Puerto de La Cruz auf Teneriffa und Valle Gran
Rey auf La Go-mera zwei bekannte Touristenzentren aus. Puerto de La Cruz
liegt im Norden Tenerif-fas und damit im Einflußbereich der Pas-satwolken.
Das Ergebnis war, daß sich aauch Anfang Juli, als wir da waren, na-hezu
täglich Wolken bildeten und es häufig sehr windig war. Allerdings
ist die Feuch-tigkeit auch die Voraussetzung für eine üppige Pflanzenwelt.
Die Stadt – ca. 45 000 Einwohner und
30 000 Touristenbetten – liegt am Fuß des Orotavatales. Im Unterschied
zu den Touristenhochburgen im Süden lebt man mit den Spaniern zusammen
in einer historisch gewachsenen Stadt. Natürlich verfügt Puerto
de La Cruz über Strände und ein Meerwasserschwimmbad sowie andere
touristische Einrichtungen und Museen. Dazu gehört beispielsweise der
Loropark, ursprünglich die größte Sammlung lebender Papageien,
heute ergänzt durch Delphin- und Seelöwenschau sowie Freianlagen
für Menschenaffen und andere Arten. Zwei besondere Leckerbissen sind
das Aquarium – im Glastunnel läuft man durch das Haibecken – und die
„Welt der Pinguine“, eine Anlage mit künstlichem Schnee und einem Lichtregime,
das dem der Antarktis entspricht. Wir waren also im antarktischen Winter
da, es war ganztägig dunkel! Weltberühmt ist der Botanische Garten
von Puerto de La Cruz. Ursprünglich um 1788 angelegt zur Akklimatisierung
tropischer Pflanzen, die der König Carlos III als Ziergehölze nach
Spanien einführen wollte, bietet er heute einen wunderbaren Einstieg
in die Pflanzenwelt der Kanaren. Denn gerade in den Parkanlagen und Gärten
dieser Stadt kann man eine Vielzahl subtropischer und tropischer Pflanzen
kennenlernen. Dazu gehören verschiedenste Palmenarten, Trompetenbaumgewächse,
Mimosenverwandte, Pfefferbäume u.s.w. Aber auch typische Kanarengewächse
wie Lorbeerbäume und sukkulente Wolfsmilchgewächse werden angepflanzt.
Besonders artenreich sind der Taoropark, der Orchideengarten und der Risco
Bello Jardin Aguatico. Im Taoropark ist der schönste Teil der Aufstieg
zum Ka-sino. Hier wurde eine Wasserlandschaft mit Wasserfällen, Becken
und Springbrun-nen angelegt und üppig bepflanzt. Der Or-chideengarten
liegt in der Nähe des Bar-ranco Martianez am Rande des Stadtzen-trums.
Hier wird zwar Eintritt erhoben und man erhält nur ein Informationsblatt
mit Nummern und lateinischen Namen der Pflanzen, dafür bekommt man eine
farben- und formenreiche Orchideensammlung, einen stattlichen Drachenbaum
und viele andere Pflanzen zu sehen. Der Risco Bello Jardin Aguatico liegt
neben dem Kasino am Rand des Taoroparkes. Über 5 Terras-sen wurde eine
Wasserlandschaft mit ver-schiedensten Gehölzen, Zier- und Wasser-pflanzen
angelegt, beispielsweise auch Passionsblumen und Osterluzeigewächse.
Allerdings muß man auch hier Eintritt be-zahlen, der Abstieg mitten
in der Stadt ist aber besonders reizvoll. Häufigste Tagfal-ter in allen
Grünanlagen waren der Mon-arch (Danaus plexipus), der Kleine Kohl-weißling
(Pieris rapae) und der Bläuling Cyclyrius webbianus.
Nahe der Stadt liegt El Guanche, ein kommerzieller Nutzpflanzengarten.
Hier erfährt man alles über den Bananenanbau auf den Kanaren. Außerdem
werden viele weitere Nutzpflanzen der Tropen und Sub-tropen gezüchtet
und vorgestellt. Einige von ihnen kann man auf Wanderungen und Fahrten in
der Umgebung entdecken, bei-spielsweise Papayas und Strelitzien, die hier
angebaut werden. Wie der Loropark ist auch El Guanche mit einen Gratisbus
zu erreichen.
Will man nicht auf die organisierten Bus-fahrten der Reiseveranstalter
zurückgrei-fen, kann man auf Teneriffa öffentliche Busse, Taxis
oder natürlich den Mietwagen nutzen. Die Insel bietet vielfältige
Mög-lichkeiten für Rundfahrten und Wanderun-gen sowie einige interessante
Exkursions-ziele. Für naturkundlich Interessierte sind die Canadas mit
dem Teide und andere Vulkanlandschaften sowie Lorbeer- und Kanarenkiefernwälder
besonders reizvoll. Aus ethnographischer und historischer Sicht sind die
Pyramiden von Güimar in-teressant. Geeignete Wandergebiete sind das
Orotavatal, die Kiefernwälder bei Vi-laflor sowie das Teno- und Anagagebirge.
Bevor es um einige weiter entfernte Ziele gehen wird, soll auf Icod
de los Vinos hin-gewiesen werden. Zwei Sehenswürdigkei-ten machen diesen
Ort interessant, der Drachenbaum und das Schmetterlingshaus. Von Puerto de
la Cruz erreicht man Icod mit dem Linienbus relativ gut, ansonsten bleibt
nur die Teilnahme an einer organi-sierten Inselrundfahrt - dann reicht die
Zeit vielleicht nicht für das Schmetterlingshaus oder der Mietwagen,
verbunden mit der Parkplatzsuche in den engen Gassen der Stadt.
Der Drachenbaum ist eines der Wahrzei-chen der Insel. Drachenbäume
gehören zu den Liliengewächsen, sind also eigentlich gar keine
Bäume. Die Altersbestimmung ist entsprechend schwierig, Tourismusbü-ros
sprechen von mehreren tausend Jahren, Wissenschaftler von 300 – 500 Jahren.
Drachenbäume sind auf den makaronesi-schen Inseln (Kanaren, Kapverden
und Madeira) endemisch, die nächsten Ver-wandten gibt es in Ostafrika.
Zwar wurden die meisten Drachenbäume in der Vergan-genheit abgeholzt,
es gibt kaum ältere Ex-emplare, aber durch intensive Schutzmaß-nahmen
und Kultivierung ist der Bestand heute gesichert. In Park- und Hotelanlagen
findet man überall junge Exemplare!
Ganz in der Nähe liegt das Schmetterlingshaus „Mariposario del
Drago“, dessen Besuch sich auf jeden Fall lohnt. Das Arten- und Individuenspektrum
ist sehr reich-haltig und entspricht dem anderer Häuser. Bei unserem
Besuch fielen beispielsweise Graeca otto, Papilio palinurus, Graphium agamenmon,
Morpho peleides, Heliconius charitonia, Dryas julia, Papilio memmnon und
Papilio polytes auf. Besonders reizvoll waren ein über und über
mit Samia ricini besetzter Baumstamm und mehrere Attacus atlas, die das besondere
Interesse der Fo-tografen auf sich zogen
Mit 3715m ist der Pico del Teide der höchste Berg Spaniens. Als
Kegel erhebt er sich innerhalb eines ca. 17x12km großen Einsturzkraters.
Das gesamte Gebiet ist Nationalpark. Am östlichen Eingang befindet sich
ein Informationszentrum und ein Botanischer Garten. Auf ca. 2000m Höhe
schließt sich eine Panoramastraße an, auf der man das Gebiet
durchqueren kann. Regelmäßig eingerichtete Aussichtspunkte mit
Informationstafeln und Parkmöglich-keiten ermöglichen es den Besuchern,
die eindrucksvolle Landschaft mit erkalteten Lavaströmen, Tuff- und
Obsidianablage-rungen sowie bizarren Gesteinsformatio-nen zu erleben. Im
Sommer waren viele der charakteristischen Pflanzen verblüht und teilweise
vertrocknet. Zu den endemi-schen Arten gehören der Teide-Nattern-kopf
und die Teide-Skabiose. An Insekten sahen wir nur Cyclyrius webbianus und
eine sehr große Raubfliege. Regelmäßig kam die Kanareneidechse
vor. Ein auffälli-ger Vogel war auch in dieser Höhe die Turteltaube.
Auf den Teide hinauf führt eine, im Sommer sehr stark frequentierte,
Kabinenbahn. Das Besteigen des eigentli-chen Gipfels ist genehmigungspflichtig
und begrenzt. Genehmigungen erhält man nur in der Inselhauptstadt Santa
Cruz. Te-lefonnummer und Anschrift bekommt man über die örtlichen
Reiseleiter. Den Teide erreicht man am günstigsten mit dem Mietwagen.
Von Puerto de la Cruz führt eine kurvenreiche, aber gut ausgebaute,
Straße über das Orotavatal hinauf. Aus den Urlauberzentren im
Südwesten (Los Chri-stianos, Playa de las Americas u.a.) gibt es eine
neue Straße, die auf einigen Karten nicht eingezeichnet ist. Auf dieser
Strecke durchquert man die Kiefernwälder von Vilaflor und umgeht die
kurvenreiche, enge und etwas holprige Straße von Süden über
Granadilla de Orbona. Sehr reizvoll ist die Anfahrt von Westen über
Chio. Sie führt durch Lavalandschaften und Kie-fernwälder zum Pico
Viejo, dem letzten Ausbruchkrater an der Flanke des Teide.
Der westliche Teil der Insel wird vom Te-nogebirge geprägt. Dieser
Teil ist geolo-gisch wesentlich älter als die Umgebung des Teide. Die
Erosion hat tiefe Schluchten gegraben, die Barrancos. Bekannteste tou-ristische
Attraktion ist das Bergdorf Ma-sca, das erst seit einigen Jahrzehnten über
eine Straße an die Außenwelt angeschlos-sen ist. Diese Straße
soll durch das Teno-gebirge nach Buenavista del Norte führen, wir konnten
sie leider nicht weiterfahren, da an ihr gebaut wurde. Masca gibt einen Eindruck
von der Landschaft vor der Ein-führung der Plantagenwirtschaft und der
touristischen Erschließung. Aus Naturstein gebaute Häuser und
winzige Terrassenfel-der schmiegen sich an die Berghänge und Felsen.
Umgeben ist der Ort von einer ge-waltigen Bergkulisse.
Im Tenogebirge gibt es eine Reihe von Wandermöglichkeiten. Unser
Ziel war der Lorbeerwald bei Adeje. Nachdem wir das Auto abgestellt hatten,
suchten wir die Casa Forstal-Station auf, gegenüber begann ein unbefestigter
Fahrweg, der uns nach ca. 30 Minuten zum Beginn des Naturparkes führte.
In der Kulturlandschaft flogen Maniola jurtina ssp. hispulla, Cyclyrius webbianus,
Pieris rapae und Pararge xiphoides sowie Colias crocea. Als wir den Lorbeerwald
erreichten, zog allerdings Nebel auf, so daß wir keine Insekten mehr
sahen. Die Lorbeerwälder der Kanarischen Inseln waren einer der Hauptgründe
für unseren Besuch. Auf Teneriffa, La Gomera und La Palma gibt es die
letzten Reste dieser Pflanzengesellschaft, die im Tertiär den Mittelmeerraum
prägte. Vergleichbare Wälder findet man es erst wieder in Asien.
Kennzeichnend sind verschiedene Lorbeerarten, ein hoher Reichtum an Epiphyten
und Farnen sowie eine Vielzahl, oft endemischer, krautiger Pflanzen. Lorbeerwälder
wachsen nur im Einflußbereich der Passatwolken. Als Ersatzgesellschaft
für abgeholzte Bestände entwickelt sich der Fayal-Brezal, eine
Strauchgesellschaft mit Gagelbaum und Baumheide, die gegen Trockenheit wesentlich
unempfindlicher ist.
Oberhalb von Puerto de la Cruz erstreckt sich eine der reizvollsten Landschaften,
die bereits Alexander von Humboldt bei sei-nem Besuch auf Teneriffa pries.
Zwar wurde die Landschaft bis in die Gegenwart im unteren Bereich stark verbaut
und wird auch gegenwärtig intensiv landwirtschaft-lich genutzt, vor
allem im oberen Teil ist sie aber von beeindruckender Schönheit. Oberhalb
der Stadt La Orotava liegen meh-rere, von Terrassenfeldern umgebene Orte.
Nach der Ortschaft Aguamansa beginnen dann die Wälder, die sich bis
zum Kamm erstrecken. Zwar überwiegen Kanarenkie-fern-Wälder, aber
es gibt auch Flächen mit Fayal-Brezal und kleinere Standorte von Lorbeerwäldern.
Ein günstiger Ausgangspunkt für Wande-rungen ist La Caldera,
wenige Kilometer oberhalb von Aguamansa. In einem ehe-maligen Vulkankrater
befindet sich ein Grillplatz, oberhalb davon eine Gaststätte. Außerdem
gibt es Parkplätze und eine re-gelmäßige Linienbusverbindung
nach Puerto de la Cruz. Von La Caldera führen verschiedene Wanderwege
in die umlie-genden Wälder. Zu den Wanderzielen zählt beispielsweise
„Los Organos“, eine Basalt-säulenformation, die nur wenige Kilometer
entfernt ist. Geht man diesen Weg weiter, trifft man auch auf Reste von Lorbeerwäl-dern.
Überwiegend ist die Region aber von Kiefernwäldern und kleineren
Fayal-Bre-zal-Flächen bestanden. Zu den beobachte-ten Schmetterlingsarten
gehörten in der Umgebung von Aguamansa Gonepteryx cleopatra ssp. cleobule,
Vanessa indica, Thymelicus acteon ssp. christi, Maniola jurtina ssp. hispulla,
Cyclyrius webbianus, Pieris rapae, Pontia daplidice und Pararge xiphoides
sowie Macroglossum stellatarum. Allerdings befinden sich auch diese Gebiete
im Sommer häufig im Einfluß-bereich der Passatwolken, die oftmals
innerhalb weniger Minuten heraufzogen.
Zwischen Aguamansa und der Höhen-straße zum Teide befinden
sich weitere Park- und Rastplätze, die als Ausgangs-punkt für Wanderungen
in die Kanarenkie-fern-Wälder genutzt werden können. Auch die Kanarenkiefer
ist an die Lebensbedin-gungen des Passatklimas angepaßt. Ihre Nadeln
sind besonders lang und „kämmen“ die Feuchtigkeit aus den Wolken. Die
Bo-denvegetation ist im Sommer recht spär-lich, neben einigen Sträuchern
des Fayal-Brezal sind vor allem Zistrosen auffällig. In diesen Gebieten
flogen Maniola jurtina ssp. hispulla, Aricia agestis ssp. cramera, Pararge
xiphoides und Argynnis pandora.
Das dritte naturkundlich hoch interessante Gebirge - das Anagagebirge
- liegt im Nordosten der Insel. Während unseres Aufenthaltes konnten
wir es aus zeitlichen Gründen leider nicht besuchen. Es war sehr regelmäßig
von Passatwolken eingehüllt. Auch dort finden sich Lorbeerwälder
und viele endemische Pflanzen.
Abschließend sollen noch zwei, aus kul-turhistorischer bzw.
landschaftlicher Sicht, besonders reizvolle Ziele vorgestellt wer-den. Auf
der Ostseite der Insel, nahe der Autobahn, befindet sich zwischen Arafo und
Güimar der Archäologiepark "Parque Etnografico Piramides de Güimar".
Finan-ziert wurde er vom Reeder FREDDI OLSEN, dessen Schiffe und Fähren
die Kanarischen Inseln untereinander verbinden. Ausgelöst wurde das
Projekt durch THOR HEYERDAHL, dessen Bücher die meisten von uns kennen
dürften. So ist es ver-ständlich, daß die Ausstellung und
auch ein Film sehr deutlich auf seine Ideen Bezug nimmt. Auf dem Gelände
gibt es mehrere kleinere Stufenpyramiden zu sehen, die den Guanchen zugeschrieben
werden. Die Urbevölkerung der Kanaren besiedelte die Inseln vermutlich
in mehreren Wellen von Nordwestafrika, eventuell auch Südwest-europa,
aus. Bis zur Vernichtung ihrer Kul-tur lebten sie in einer steinzeitlichen
Gesellschaft, über die es allerdings nur wenige Quellen gibt. Neben
archäologischen Funden, Felszeichnungen und einigen Steinsetzungen liegen
nur wenige schriftliche Zeugnisse aus der Zeit der Kolonialisierung vor.
Auf dem Gelände werden auch Nachbildungen verschiedener Schilfboote
gezeigt. Gemeinsam mit einer gut gemachten Ausstellung, die die Hypo-thesen
von THOR HEYERDAHL über den kulturellen Austausch zwischen Europa, Afrika
und Amerika in präkolumbianischer Zeit erläutert, sollen sie seine
Annahmen verdeutlichen. Heute finden auf dem Ge-lände Ausgrabungen durch
die Universität La Laguna statt.
Zwischen La Laguna und dem Teide ver-läuft auf der Cordillera
Dorsal eine Höhen-straße. Im nordöstlichen Teil durchquert
sie überwiegend Kiefernwälder. Nach der Einmündung der Straße,
die von Adeje und Güimar hinauf führt, erreicht man in Richtung
Teide eine stark vulkanisch ge-prägte Landschaft mit Vulkankegeln, Ascheablagerungen
u.v.a.
Nach 2 Wochen führte unsere Reise weiter nach La Gomera. Die
günstigste Verbindung ist die Fähre von Los Christianos nach San
Sebastian. Von dort ging es per Bus weiter nach Valle Gran Rey. Dabei gewannen
wir einen ersten Eindruck von der Insel. La Gomera ist wesentlich älter
als Teneriffa. Die ältesten Gesteine werden auf rund 19 Millionen Jahre
datiert. Die letzten vulkanischen Ereignisse fanden vor 2,8 Millionen Jahren
statt. Der höchste Berg der Insel ist der Garajonay (1468m). Er erhebt
sich nur wenig über die zentrale Hochfläche. Das Landschaftsbild
prägen tiefe Schluchten, die Barrancos. Mehr als 50 hat man gezählt.
Sie verlaufen mehr oder weniger sternförmig von der zentralen Hochfläche
zum Meer. Ein weiteres typische Landschaftsbild sind die Roques, freigewitterte
Vulkanschlote.
Im Zentrum der Insel liegt der größte ge-schlossene Lorbeerwald
der westlichen Paläarktis. Als Nationalpark „Garajonay“ gehört
das Gebiet zum Weltnaturerbe und steht auf der UNESCO-Liste. Ihn zu besu-chen,
war das Hauptanliegen unserer Reise.
Valle Gran Rey ist der wichtigste Touri-stenort der Insel und liegt
im Südwesten. Der Bustransfer dauert rund 1,5 Stunden. Das „Tal des
Großen Königs“ erstreckt sich über mehrere Kilometer und
ist im oberen Teil von Terrassenfeldern und Pal-menhainen und im unteren
Teil von Bana-nen- und Mangoplantagen geprägt. Meh-rere kleine Orte
erstrecken sich entlang der Hauptstraße. Übernachtungsmöglichkeiten
gibt es überwiegend in Apartmentanlagen und bei Privatvermietern.
Während der obere Teil des Tales vom Tourismus kaum beeinflußt
wird, hat sich im unteren Bereich eine touristische Infra-struktur in den
Ortsteilen La Playa, La Puntilla und Vueltas entwickelt. Allerdings ist sie
nicht mit der auf Teneriffa zu ver-gleichen. Die Ortskerne umfassen nur we-nige
hundert Meter und die Strände sind, mit Ausnahme von La Playa, bescheiden.
La Gomera ist nicht die Insel der Badelu-stigen, sondern der Wanderer und
Moun-tainbiker.
Zwar gibt es auch auf La Gomera organi-sierte Busrundfahrten und Jeepsafaris,
aber eine Rundfahrt mit dem Leihwagen ist we-sentlich günstiger. Sinnvoll
ist es auch, sie auf zwei Tage zu verteilen. Unsere Fahrt führte am
ersten Tag an die Nordküste über Vallehermoso und Hermigua nach
San Sebastian und zurück über den Haupt-kamm der Insel. Am zweiten
Tag besuch-ten wir den Südteil. Für beide Fahrten be-nötigt
man Zeit, denn die Straßen sind teilweise eng und kurvenreich. Die
Insel-topographie bedingt, daß man immer wie-der Bergrücken zwischen
den einzelnen Tälern überqueren muß. Außerdem bieten
sich immer wieder Fotostops oder kleinere Wanderungen an.
Der Nordteil ist auch im Hochsommer grün, denn auch hier wirken
sich die Pas-satwolken aus. Einen ersten Stop sollte man zwischen Epina und
Vallehermoso einlegen. Hier kann man an der Einmün-dung eines Forstweges
parken und gewinnt einen ersten Einblick von der Landschaft. Das Tal von
Vallehermoso ist für seine Palmhonigproduktion berühmt. Dazu wer-den
Dattelpalmen im Kronenbereich geritzt und der abgeschiedene Saft in Eimern
auf-gefangen. Nach dem Aufkochen entsteht ein goldgelber, zäher Sirup.
Nach der Durchquerung des Ortes bietet sich ein Rastplatz an. Hier flog eine
Satyrine, ver-mutlich Hipparchia wyssi. Leider gelang weder ein Foto noch
eine Videoaufnahme. Über Las Rosas und Agulo führt die Straße
nach Hermigua, einer langgestreckten Ort-schaft, die häufig Ausgangs-
oder End-punkt von Nationalparktouren ist. Von dort ging es in die Inselhaupstadt
San Seba-stian, mit 5000 Einwohnern der größte Ort. Im kleinen
Stadtzentrum steht der Brun-nen, aus dem Kolumbus das Wasser ent-nommen haben
soll, mit dem Amerika ge-tauft worden ist. Wesentlich aufregender ist die
Rückfahrt über die Höhenstraße mit ihren vielfältigen
Ausblicken gewesen.
Im Hochsommer ist der Südteil ausgesprochen trocken. Auch hier
erlebt man trotzdem beeindruckende Landschaften. Nur einen kurzen Stop legten
wir in Playa de Santiago ein, wo ein neues Urlauber-zentrum geschaffen wurde.
Hier liegt auch der Flughafen der Insel, allerdings wurde der Linienverkehr
anscheinend schon wieder eingestellt. Auf der Rückfahrt nach Valle Gran
Rey sollte man die Straße Richtung Chipude, El Cercado und Las Hayes
nehmen, die durch Kiefernwälder und Teile des Lorbeerwaldes führt.
Durch den Lorbeerwald führen eine ganze Reihe von Wanderwegen.
Beliebter Aus-gangspunkt ist der Parkplatz am Fuß des Garajonay, den
man am Morgen besteigen sollte, bevor die Touristenbusse eintreffen. Innerhalb
weniger Minuten erreicht man den Gipfel auf einem gut ausgebauten Weg von
der Straße aus. In den Lorbeerwald führt ein schmaler Pfad vom
Parkplatz aus. Dann geht es nur noch bergab, teilweise sind Stufen angelegt.
Der Weg führt zuerst durch Fayal-Brezal, bevor der eigentliche Wald
erreicht wird. Er ist auch im Sommer recht dunkel, an den wenigen lichten
Stel-len sahen wir Gonepteryx cleopatra ssp. cleobule und Argynis pandora.
Im Sommer war die Bodenvegetation recht spärlich, aber Farne und Flechten
erzeugten einen urtümlichen Eindruck. Theoretisch kann man den Weg bis
Hermigua laufen, müßte dann aber mit dem Taxi zurückfahren.
Will man zum Parkplatz zurück, muß man ir-gendwann umkehren und
wieder nach oben steigen. Bei geführten Wanderungen wird der Rücktransport
organisiert.
Das Informationszentrum der National-parkverwaltung erreicht man entweder
von Norden über eine Straße, die bei Las Rosas beginnt, oder von
der Höhenstraße über einen asphaltierten Fahrweg. Letztere
Va-riante wählten wir. Die Straße ist relativ schmal und unübersichtlich,
aber gut zu fahren. Sie führt an mehren Aussichts-punkten vorbei, von
denen man auf Valle-hermoso und den Nationalpark blicken kann. Eine kleine
Ausstellung und ein bo-tanischer Garten geben eine gute Einfüh-rung
in das Gebiet, auch wenn man der spanischen Sprache nicht mächtig ist.
Wir hatten bei unserem Besuch allerdings einen Regentag erwischt, so daß
Fahrt und Auf-enthalt etwas kürzer ausfielen.
Ein spannender Abschluß unserer Reise war eine Bootsfahrt auf
dem Atlantik. Zwar kann man auch von Teneriffa an or-ganisierten Delphin-
und Walfahrten teil-nehmen, wir entschieden uns aber auf An-raten von Bekannten
für den Bait &Tackle Shop von Capitano CLAUDIO. In einem kleinen
Boot ging es rund 16 km auf den Atlantik hinaus, dort wo an der Südküste
La Gomeras normalerweise Pilotwale und Delphine leben. La Gomera gilt als
Para-dies für „Whale-Watching-Trips“, mit et-was Glück soll man
auch große Haie beob-achten können. Wir hatten allerdings kein
Glück, wurden aber mit einer Fahrt entlang der zerklüfteten Südküste
entschädigt.
In Valle Gran Ray selbst sahen wir nur wenige Schmetterlinge, meist
waren es Danaus plexippus oder Pieris rapae. Ein-mal flog Danaus chrysippus.
Literaturtips:
BERGMANN, H.-H. & W. ENGLÄNDER (1995): Reiseführer Natur Kanarische
In-seln.- BLV, München, 160 S.
BÖRJES, I. (1999): Teneriffa.- Michael Müller Verlag, Erlangen,
374 S.
GOETZ, R. (1998): La Gomera.- Peter Meyer Reiseführer, Frankfurt am
Main, 320 S.
SCHMIDT, H. (1997): Pflanzen auf Tene-riffa.- Basilisken-Presse, Marburg
an der Lahn, 230 S.
Entomologische Beobachtungen während eines Urlaubs in Bulgarien
Danilo MATZKE, Leipzig
Einleitung
In dem sehr bekannten Urlaubsort Gold-strand bei Varna verbrachten meine
Fami-lie und ich vom 22.Juli 2000 bis 4.August 2000 den Erholungsurlaub am
Schwarzen Meer. Der Goldstrand ist von Varna, der drittgrößten
Stadt Bulgariens, 18 km ent-fernt. Diese schon zu DDR-Zeiten recht oft besuchte
Urlaubsregion hatte sich zu einem großen Erholungskomplex gemausert.
So entstanden viele neue Hotelanlagen oder werden noch saniert. Das sehr
gute Frei-zeitangebot und der schöne Sandstrand konnten nicht über
die Probleme, die Bul-garien mit der entstehenden Marktwirt-schaft hat, hinwegtäuschen.
Das wurde gerade dann sehr deutlich, wenn man die Wälder hinter den
Hotelanlagen betrat und fast pausenlos über wilde Müllhalden stol-perte.
Die östliche Grenze des sonst sehr reiz-vollen und vielfältigen
Bulgariens bilden die Strände des Schwarzen Meeres. Die Küste mit
vielen Buchten und sandigen Stränden erstreckt sich auf eine Länge
von 380 km. Im Sommer beträgt die durch-schnittliche Temperatur der
Luft ca. 28°C und des Wassers ca. 25°C. Das Gebiet um Varna wird
vom Meeresklima und vom milden Kontinentalklima beeinflusst. So war es, trotz
der Temperaturen von bis zu 45°C im Landesinneren, durch die leichten
Winde vom Meer bei 35°C recht ange-nehm. In der durch die Ausläufer
des Bal-kan geprägten Landschaft gibt es viele un-terschiedliche und
oft miteinander ver-zahnte Habitate. Diese Lebensräume er-kundete ich
während einzelner Exkursio-nen im Erholungskomlex Goldstrand und in
der näheren Umgebung. Ein Busausflug zur etwa 80 km südlich von
Varna gelege-nen romantischen Altstadt von Nessebar gehörte ebenfalls
zum Familienurlaub.
Nachfolgend möchte ich verschiedene Lebensräume vom Goldstrand
und der Umgebung mit Hinweisen auf bemerkenswerte Arten vorstellen:
Meeresstrand und Küstenwald:
Diese Landstriche zeichnen sich durch einen breiten Sandstrand aus, an
den sich eine hüglige Landschaft mit Kalkgestein und dorniger Vegetation
sowie einem Kü-stenmischwald aus Koniferen und Eichen anschließt.
An einem Yachthafen war der Sandohrwurm (Labidura riparia) am Strand sehr
häufig. Hier wurden sowohl Imagines als auch Larven in allen Stadien
gefunden. L.riparia scheint hier eine kon-tinuierliche Entwicklung ohne Diapause
durchzuführen. An den trockenen Hängen mit vielen Kalksteinhaufen
wurde der für Europa sehr große Hundertfüßer (Scolo-pendra
cingulatus) als Larve und adultes Tier unter Steinen beobachtet. Auch 3 ver-schiedene
und kleinere Schwarzkäferarten wurden hier entdeckt. Der sehr interessante
Spinnenläufer (Scutigera coleoptrata) war auch hier in den Ritzen von
Baumrinde und in Steinhaufen allgegenwärtig.
Trockenrasen
An der Straße nach Albena schloß sich ein ausdauernder Trockenrasen
mit vielen ver-schiedenen Grasarten an den gerade be-schriebenen Lebensraum
an. Hier wurden sehr viele Heuschreckenarten nebeneinan-der beobachtet. Bemerkenswert
vor allem durch seine Größe war der Südliche War-zenbeißer
(Decticus albifrons). Interessant war auch das Farbenspiel von Tylopsis liliifolia,
wobei bräunliche Tiere am dorti-gen Gebüsch vorkamen und grüne
Tiere auf der Wiese. Die Gemeine Sichelschrecke (Phaneroptera falcata) und
die Gottesanbeterin (Mantis religiosa) waren ebenfalls vertreten. Die Sägeschrecke
(Saga pedo) wurde zwar nicht gefunden, wird aber in diesem zusagendem Biotop
vermutet.
Wald und Buschlandschaft:
In waldreicheren Lebensräumen, die auch meist auch feuchter waren,
fiel mir beson-ders die Überwucherung von Kletter- und Rankenpflanzen
auf Bäumen und Sträu-chern auf. Hierbei handelt es sich um Efeu,
Hopfen und ähnliches. Gerade im Sommer entstand durch das Wachstum dieser
Pflan-zen ein dichtes grünes Geflecht, das mit etwas Phantasie an einen
tropischen Re-genwald erinnerte.
Der Bulgarische Ohrwurm (Forficula smyrnensis) war hier besonders
unter Rinde von Kastanien häufig. Beim Entfer-nen von loser Rinde flog
des öfteren die Pyramideneule Amphipyra pyramidea und die Saateule Agrotis
segetum auf.
Beim Abkeschern von Gebüschen fiel mir die aus Nordamerika eingeschleppte
Büf-felzirpe (Stictocephalus bisonia) auf. Auf blühendem Gebüsch
wurden die sehr auf-fallende Holzbiene (Xylocopa violacea) und die Rotstirnige
Dolchwespe (Scolia flavifrons) beobachtet. Beide sind durch Form und Farbe
bemerkenswert, aber für die südosteuropäische Region eher
typisch.
Strandbereich um die Altstadt Nessebar:
Die Altstadt liegt auf einer Halbinsel und ist mit der Neustadt und dem
Erholungs-komplex Sonnenstrand durch eine Stra-ßenbrücke verbunden.
Die romantische Altstadt ist ein sehr beliebtes Reiseziel und deshalb eine
große Touristenattraktion. Der schmale Strandstreifen um die Altstadt
hat kaum Sand und ist vielfach steinig mit großen Muschelhaufen versehen.
Hier wurde der Meeresstrandohrwurm (Aniso-labis maritima) in Anzahl gefunden.
Aller-dings wurde diese Art nur dort beobachtet. An den sandigen Ufern der
Verbindungs-brücke und am Hafen hingegen wurde die Art vom Sandohrwurm
(Labidura riparia) vertreten. Was hier sehr interessant ist - daß beide
Arten so dicht nebeneinander auftraten, denn beide sind sehr räuberisch
und auch ihre Lebensweise ist sehr ähnlich. Eine kontinuierliche Entwicklung
wird auch bei beiden Arten anhand der gefun-denen Larvenstadien stark vermutet.
Ver-suche von Vermischung der Arten auf den direkt nebeneinander liegenden
Lebens-räumen war nicht eindeutig feststellbar.
Liste der beobachteten und gefundenen Arten
Saltatoria
-Südlicher Warzenbeißer (Decticus albifrons)
-Gemeine Sichelschrecke (Phaneroptera falcata)
-Leptophyes punctatissima
-Wanderheuschrecke (Locusta migratoria) oder Ägyptische Heuschrecke
(Anacridium aegypticum)
-Maulwurfsgrille (Gryllotalpa gryllotalpa)
-Weinhähnchen (Decanthus pellucens)
-Langflüglige Schwertschrecke (Conocephalus discolor)
-Tylopsis liliifolia
-rotflüglige Schrecke (Bryodema tuberculata oder Calliptamus italicus
Dermaptera
-Anisolabis maritima
-Labidura riparia
-Forficula smyrnensis
-Forficula auricularia
Mantodea
-Mantis religiosa
Käfer (Coleoptera)
Laufkäfer (Carabidae)
-Harpalus pubescens
-Amara spec.
-Harpalus spec.
Blatthornkäfer(Scarabaidae)
-Oxythyrea funesta
-Criocephalus rusticus
-Glühwürmchen (Luciola spec.)
übrigen Gliedertiere
-Haplophilus subterraneus
Tausenfüssler
-Tachypodoiulus spec.)
Hundertfüsser (Chilopoda)
- Scolopendra cingulatus
-Lithobius forficatus
Spinnentiere:
-Zebraspinne (Argiope bruennichi) nur Männchen
Schnabelkerfe (Hemiptera)
Heteroptera
-Prostemma guttula
-Piezodorus lituratus
-Palomena prasina
-Feuerwanze (Pyrrhocoris apterus)
-Ameisenwanze (Myrmecoris spec.)
-Streifenwanze (Graphosoma spec.)
-Carpocoris fuscispinus
Homoptera
-Büffelzirpe (Stictocephalus bisonia)
Neuroptera
-Euroleon nostras
Lepidoptera
-Segelfalter (Iphiclides podalirius)
-Gemeiner Bläuling (Polyommatus icarus)
-Polyommatus daphnis
-Celastrina argiolus
-Mauerfuchs (Lasiommata megaera)
- Pyramideneule Amphipyra pyramidea
- Saateule Agrotis segetum
Zweiflügler (Diptera)
Schwebfliegen (Syrphidae)
-Volucella zonaria
Bremsen (Tabanidae)
-Rinderbremse (Tabanus bovinus)
-Tabanus sudeticus
Hautflügler (Hymenoptera)
-Rotstirnige-Dolchwespe (Scolia flavifrons)
-Holzbiene (Xylocopa violacea)
-Heuschrecken-Sandwespe (Sphex rufocintus)
-Kreiselwespe (Bembix rostrata)
-Myrmilla spec.
-Feldwespe (Polistes spec.)
Ameisen(Formicidae)
-Camponotus vagus o.ä. Art
-Ernteameise (Messor barbara)
-Crematogaster scutellaris
Grabwespen (Sphecidae)
-Sceliphron destillatorium
Das Falterjahr 1999
Ronald SCHILLER
Auch dieses Mal möchten wir auf die Sammelergebnisse zurückblicken.
Im Ver-gleich zu den vergangenen Jahren liegen wesentlich weniger Daten vor,
trotzdem sind es immer noch 251 Arten, die nach-gewiesen wurden. Die Meldungen
stam-men von A. DÄBRITZ (Leipzig), J. KELLNER (Dessau), M. SCHAARSCHMIDT
(Leipzig) sowie DR. U. WALLBERG (Leip-zig) und uns. Folgende Fundorte wurden
genannt: Bienitz bei Leipzig, Deutzen bei Borna/Hoyersdorf, Leipzig – Burgaue,
Leipzig – Connewitzer Holz, Leip-zig/Lindenthal, Leipzig/Lindenthal – GVZ,
Leipzig/Lützschena, Leipzig/Wahren – Gartenanlage, Leipziger Au-wald/Domholzschänke,
Liebertwolkwitz Tongrube, Schkeuditz - "NSG Luppeaue" - Gundorfer Linie und
Papitzer Lehmlachen, Taucha bei Leipzig und Wachau – Schmetterlingswiese.
Papilio machaon - (Schwalbenschwanz)
Aporia crataegi - (Baumweißling)
Pieris brassicae - (Großer Kohlweißling)
Pieris rapae - (Kleiner Kohlweißling)
Pieris napi - (Rapsweißling)
Pontia daplidice - (Resedaweißling)
Anthocharis cardamines - (Aurorafalter)
Gonepteryx rhamni - (Zitronenfalter)
Colias hyale - (Goldene Acht)
Leptidea sinapis - (Senfweißling)
Melanargia galathea - (Damenbrett)
Aphantopus hyperantus
Maniola jurtina - (Großes Ochsenauge)
Coenonympha pamphilus - (Kleiner Heufalter)
Vanessa atalanta - (Admiral)
Cynthia cardui - (Distelfalter)
Inachis io - (Tagpfauenauge)
Aglais urticae - (Kleiner Fuchs)
Polygonia c-album - (C-Falter)
Araschnia levana - (Landkärtchen)
Euphydryas maturna - (Eschen-Scheckenfalter)
Issoria lathonia - (Kleiner Perlmutterfalter)
Argynnis paphia - (Kaisermantel)
Satyrium ilicis
Satyrium pruni
Lycaena phlaeas - (Kleiner Feuerfalter)
Lycaena tityrus)
Polyommatus icarus - (Gemeiner Bläuling)
Maculinea nausithous
Celastrina argiolus - (Faulbaumbläuling)
Thymelicus sylvestris - (Braunkolbiger Dickkopf-falter)
Ochlodes venatus
Nola cucullatela
Meganola albula
Thumata senex - (Rundflügelbär)
Eilema lurideola
Eilema complana
Phragmatobia fuliginosa - (Zimtbär)
Spilosoma luteum - (Gelbe Tigermotte)
Spilosoma lubricipeda - (Weiße Tigermotte)
Arctia caja - (Brauner Bär)
Calliteara pudibunda - (Streckfuß)
Orgyia antiqua - (Schlehenspinner)
Lymantria dispar - (Schwammspinner)
Sphrageidus similis - (Schwan)
Euproctis chrysorrhoea - (Goldafter)
Lasicampa quercus - (Eichenspinner)
Euthrix potatoria - (Grasglucke)
Watsonalla binaria
Mimas tiliae - (Lindenschwärmer)
Macroglossum stellatarum - (Taubenschwänzchen)
Deilephila elpenor - (Mittlerer Weinschwärmer)
Furcula furcula
Gluphisia crenata
Drymonia ruficornis
Pheosia tremula – (Pappelzahnspinner)
Pheosia gnoma - (Birkenzahnspinner)
Notodonta dromedarius - (Erlenzahnspinner)
Ptilodontella cucullina - (Ahornspinner)
Pterostoma palpinum - (Schnauzenspinner)
Clostera anastomosis
Habrosyne pyritoides - (Achateulenspinner)
Thyatira batis- (Roseneulenspinner)
Cymatophorima diluta
Apoda avellana - (Große Schildmotte)
Acronicta rumicis - (Ampfereule)
Acronicta psi
Craniophora ligustri - (Ligustereule)
Cryphia algae
Agrotis segetum - (Saateule)
Agrotis clavis
Agrotis exclamationis - (Gemeine Graseule)
Diarsia brunnea
Diarsia rubi
Xestia c-nigrum - (Schwarzes C)
Xestia triangulum
Xestia ditrapezium
Ochropleura plecta
Xestia xanthographa
Axylia putris
Graphiphora augur
Cerastis leucographa
Noctua pronuba - (Hausmutter)
Noctua fimbriata - (Gelbe Bandeule)
Noctua janthina
Noctua comes
Mamestra brassicae - (Kohleule)
Discestra trifolii - (Kleefeldeule)
Lacanobia suasa
Melanchra persicariae
Lacanobia oleracea - (Gemüseeule)
Egira conspicillaris
Orthosia gothica
Orthosia munda
Orthosia populeti
Orthosia cerasi - (Gemeine Kätzcheneule)
Orthosia cruda - (Kleine Kätzcheneule)
Orthosia incerta
Mythimna ferrago
Mythimna albipuncta - (Weißfleckeule)
Mythimna l-album - (Weißes L)
Mythimna conigera
Mythimna impura
Mythimna pallens - (Weißadereule)
Mythimna pudorina
Lithophane ornitopus - (Holzeule)
Eupsilia transversa - (Satellit-Eule)
Conistra rubiginosa
Conistra vaccinii - (Braune Heidelbeereule)
Agrochola circellaris - (Ulmen-Herbsteule)
Agrochola litura
Xanthia aurago
Xanthia ocellaris
Xanthia citrago
Amphipyra pyramidea - (Pyramideneule)
Amphipyra berbera
Amphipyra tragopoginis - (Dreipunkteule)
Rusina ferruginea - (Schatteneule)
Apamea lithoxylaea
Apamea crenata - (Graseule)
Apamea monoglypha - (Wurzelfresser)
Apamea sordens
Apamea scolopacina
Apamea ophiogramma
Mesapamea secalis - (Getreidewurzeleule)
Oligia strigilis - (Halmeulchen)
Parastichtis ypsillon
Euplexia lucipara - (Purpurglanzeule)
Phlogophora meticulosa - (Achateule)
Hoplodrina octogenaria - (Gemeine Staubeule)
Hoplodrina ambigua
Caradrina morpheus
Atypha pulmonaris
Hydraecia micacea
Ipimorpha retusa
Ipimorpha subtusa
Charanyca trigrammica - (Dreilinieneule)
Cosmia affinis
Cosmia pyralina
Cosmia trapezina - (Trapez-Eule)
Archanara sparganii - (Rohrkolbeneule)
Heliothis maritima
Panemeria tenebrata
Protodeltote pygarga
Deltote bankiana - (Silbereulchen)
Earias clorana - (Weidenkahneule)
Callistege mi - (Scheck-Tageule)
Diachrysia chrysitis - (Messingeule)
Autographa pulchrina
Autographa gamma - (Gammaeule)
Macdunnoughia confusa
Abrostola trigemina
Scoliopteryx libatrix
Trisateles emortualis
Rivula sericealis - (Seideneulchen)
Herminia tarsipennalis
Herminia grisealis
Herminia tarsicrinalis
Polypogon strigilata
Hypena proboscidalis - (Nesselschnabeleule)
Alsophila aescularia - (Kreuzflügel)
Comibaena bajularia - (Pustelspanner)
Hemithea aestivaria
Thalera fimbrialis
Hemistola chrysoprasaria
Timandra griseata
Cyclophora annulata - (Feldahorn-Gürtelpuppen-spanner)
Cyclophora punctaria
Scopula rubiginata
Idaea dimidiata
Idaea biselata
Idaea fuscovenosa
Idaea aversata
Scotopteryx chenopodiata
Aplocera plagiata - (Grauspanner)
Pterapherapteryx sexalata
Philereme vetulata
Philereme transversata
Eulithis prunata
Eulithis pyraliata
Plemyra rubiginata
Thera obeliscata
Chloroclysta siterata
Chloroclysta truncata
Xanthorhoe fluctuata
Xanthorhoe montanata
Xanthorhoe quadrifasciata
Xanthorhoe spadicearia
Xanthorhoe ferrugata
Xanthorhoe biriviata
Xanthorhoe designata
Colostygia pectinataria
Perizoma didymatum
Euphyia unangulata
Camptogramma bilineata
Ecliptopera silaceata
Electrophaes corylata
Mesoleuca albicillata
Melanthia procellata
Epirrhoe tristata
Epirrhoe alternata
Perizoma affinatum
Perizoma alchemillatum
Perizoma flavofasciatum
Hydriomena furcata
Hydriomena impluviata
Hydrelia flammeolaria
Eupithecia centaureata
Eupithecia succenturiata
Eupithecia abbreviata
Chloroclystis v-ata
Calliclystis rectangulata
Horisme vitalbata
Lomaspilis marginata
Ligdia adustata
Lomographa bimaculata
Lomographa temerata
Cabera pusaria
Cabera exanthemata
Campaea margaritata
Ennomos autumnaria - (Zackenspanner)
Ennomos quercinaria
Ennomos fuscantaria
Selenia dentaria
Selenia tetralunaria - (Mondfleckspanner)
Crocallis elinguaria
Angerona prunaria - (Schlehenspanner)
Epione repandaria
Semiothisa notata
Semiothisa alternata
Semiothisa liturata - (Veilgrauer Kiefernspanner)
Semiothisa clathrata
Itame wauaria
Itame brunneata
Agriopis marginaria
Apocheima pilosarium - (Schneespanner)
Lycia hirtaria
Biston stratarius
Biston betularius - (Birkenspanner)
Peribatodes rhomboidarius
Peribatodes secundarius
Alcis repandatus
Hypomecis roboraria
Hypomecis punctinalis
Ectropis crepuscularia
Parectropis similaria
Aethalura punctulata
Gnophos obscuratus
Ematurga atomaria
Bupalus piniarius - (Kiefernspanner)
Aporia crataegi: Während die Art in den Heidegebieten und Wäldern
östlich von Leipzig regelmäßig und häufig beobachtet
wird, sind Beobachtungen in der näheren Umgebung der Stadt Leipzig selten.
1999 flog der Baumweißling bei Liebertwolk-witz (WALLBERG).
Euphydryas maturna: Nur zwei Falter konnten Anfang Juni beobachtet
werden.
Satyrium ilicis: KELLNER beobachtete diese Art bei Großdeuben.
Für diese Art liegen nur noch wenige neuere Funde aus dem Muldentalkreis
und der Dübener Heide vor (vgl. dazu REINHARDT & THUST 1993)
Satyrium pruni: Für diesen Zipfelfalter liegt eine weitere Beobachtung
aus der nordwestlichen Aue vor (vgl. dazu SCHILLER, DÄBRITZ & SCHAARSCHMIDT
1999).
Lasicampa quercus: KELLNER teilte uns einen Raupenfund des Eichenspinners
aus der Umgebung von Großdeuben mit.
Thalera fimbrialis: Während Hemithea aestivaria regelmäßig
beobachtet wird, liegen für die recht ähnliche Thalera fim-brialis
nur wenige aktuelle Funde vor, so daß wir es für sinnvoll halten,
gezielter auf diese Art zu achten.
Pterapherapteryx sexalata: Die Art wurde in den letzten Jahren regelmäßig
im nord-westlichen Auwald gefunden.
Chloroclysta siterata: Diese Geometride wurde 1998 und 1999 am Bienitz
gefun-den, uns ist sonst nur noch ein aktueller Nachweis aus der Dübener
Heide bekannt.
Literatur:
- REINHARDT, R. & R. THUST (1993): Zur Entwicklung der Tagfalterfauna
1981 - 1990 in den ostdeutschen Ländern mit einer Bibliographie der
Tagfalterliteratur 1949 - 1990 (Lepidoptera, Diurna).- Neue Ent. Nachr. 30:
3 – 275
- SCHILLER, R., DÄBRITZ, A. & M. SCHAARSCHMIDT (1999): Bemerkenswerte
Neu- und Wie-derfunde von Großschmetterlingen im Leipziger Raum.- Veröff.
Naturkundemuseum Leipzig 18: 104 – 108