Das Vorwort
Wie viele andere auch, schlage ich, manchmal
häufiger,
manchmal weniger häufig, eine Zeitung auf oder sehe eine Reportage
im TV. Vieles (bei weitem nicht alles) erscheint sachlich und richtig
recherchiert
zu sein. Mitunter bin ich aber in der Situation, das ich auch die
andere
Seite sehe (Journalisten bei der Arbeit) und habe dann das zweifelhafte
Vergnügen die Ergebnisse (also den Unterschied zwischen Wahrheit
und
dem was geschrieben steht) zu studieren.
Man kann davon ausgehen das kaum ein Artikel
dessen Entstehung ich miterleben konnte, nicht irgendwelche Fehler
enthielt.
Das wären also eine Fehlerquote von nahezu 100% ?! Nun gibt es
sehr
viele Dinge über die ein Journalist schreibt, deren Richtigkeit
ich nicht überprüfen kann. Wie sieht es aber dort mit der
Wahrheit
oder Richtigkeit der Beiträge aus? 50%? Reicht das?
Wenn ja, ist es dann genug wenn nur 50% Prozent aller Zeitungsmeldungen
richtig sind? Und warum sind sie falsch? Weil auch Journalisten nur
Menschen
sind? Nein, andere Berufsgruppen können sich solche Fehlerquoten
auch
nicht leisten. Das ist aber nicht der springende Punkt. Der liegt in
den
folgenden Fragen:
Warum erscheint es heute so, das die Auflage wichtiger ist als die
Richtigkeit der Aussagen? Ist ein Journalist nicht der Wahrheit
verpflichtet?
Warum werden Fakten so verändert das sie besser in die Geschichte
passen? Warum werden Artikel oft so schlampig recherchiert?
Die Zeitnot in der die meisten Artikel entstehen mag eine Ursache sein
warum die Qualität oft auf der Strecke bleibt. Nur, herrscht auf
einer
Unfallstation in einem großstädtischen Krankenhaus keine
Hektik?
Haben die Mitarbeiter dort auch das Recht auf eine so hohe Fehlerquote?
Alle diese Fragen kann ich nicht beantworten. Ich bin nur ein
aussenstehender
Beobachter, der versucht sich einen Reim auf die von ihm beobachteten
Dinge
zu machen.
Ich möchte mit dieser Seite nicht behaupten
das jeder Journalist grundsätzlich schlecht arbeitet oder gar ein
Lügner und Betrüger ist. Ich möchte aber Beispiele
aufzeigen,
wo einzelne Journalisten die Wahrheit einer "guten" Geschichte geopfert
haben oder das Herausfinden der Wahrheit zu schwierig, zu zeitaufwendig
oder einfach zu uninteressant war. Oder der Journalist seine eigene
Befangenheit
in den Beitrag integriert hat und seinen eigentlich neutralen
Standpunkt
aufgegeben hat. Auch hier arbeitet er unredlich. Anstatt zu berichten
betreibt
er "Meinungsmache" und das sollte eigentlich nicht seine Aufgabe sein.
Noch einmal, ich möchte hier keinen Beruf schlechtreden, das
was hier steht sind Einzelbeispiele, eine Meinung soll sich der Leser
selber bilden.
Die Vorgeschichte zu dieser Seite
Marienkäfer
Insekten sind meist für den
Normalbürger
nur von geringen Interesse. Ende der 80-ziger änderte sich
das
ganze für kurze Zeit, als Millionen von Marienkäfer in
Deutschland
auftauchten, an manchen Orten so häufig, das sie zur Plage wurden.
Ein Leipziger Radiosender suchte nun nach
jemanden
der dieses Phänomen erklärt, und weil der Chef nicht da war,
kam ich zu meinem ersten Kontakt mit einer Journalistin die mich zum
Thema
interviewte.
Ich habe der Frau nun wortreich erklärt,
was nun die Ursachen sein könnten die bei Insekten im allgemeinen
zu Massenvermehrungen führen können. Das wichtigste dabei:
"das
Zusammentreffen von möglichst vielen Faktoren, die die Entwicklung
der betreffenden Art begünstigen."
Ich habe ihr aber auch erklärt das kein Mensch konkret dieses
Beispiel erklären kann und das was ich oder andere ihr dazu
erklären, nur Vermutungen sind.
Was davon nun gesendet wurde, entzieht sich
meiner
Kenntnis, da der Sendetermin auf 4 Uhr gelegt wurde, so interessant
erschien das Thema wohl doch nicht.
Der eigentliche Skandal begann aber, als die
damalige DDR Nachrichtenagentur ADN aus meiner Information einen
4-Zeiler
machte, der sich ungefähr so las: "Nach dem
Marienkäferexperten
Mario Graul ist die Massenvermehrung des Marienkäfers auf das
milde
Winterwetter zurückzuführen".
Hier ist nun wirklich alles falsch.
Sensationelle Neuentdeckungen
von Schmetterlingsarten
...machte die LVZ Mitte der 90-er. Der
Wiesenknopfbläuling
ist auf einer Wiese bei Taucha (ca. 10km nordöstlich von Leipzig)
entdeckt worden. Das die Art (Maculinea nausithous) zusammen mit
einer zweiten Art (Maculinea teleius) seit mindestens 100 Jahren
in und um Leipzig bekannt ist und zeitgleich eine Untersuchung zur
Verbreitung
dieser Arten um Leipzig am Leipziger Naturkundemuseum durchgeführt
wurde, brachte man nicht in Erfahrung. Es wäre dann wohl auch
weniger
sensationell gewesen, wenn man dann herausgefunden hätte, das die
Art auch an 20 anderen Fundorten in und um Leipzig zu finden ist.
Natürlich
werden immer wieder neue Arten entdeckt, meist jedoch nicht in
Deutschland
sondern in ferneren Ländern. Oder es werden neue Vorkommen
verloren
geglaubter Arten gefunden (siehe
auch hier)
Die Achse
Kurzer Themenwechsel. Nicht nur über
biologische
Themen wird viel Unsinn geschrieben. Mit dieser Geschichte hatte ich
besonders
viel Spaß. In Leipzig Plagwitz vor einem Modellbahngeschäft
befindet sich ein Stück Schiene, darauf die Treibachse einer
3-Zylinder
Güterzug-Dampflok.
Das Plagwitzer Ortsblatt schrieb dazu einen
Artikel
in dem folgende Fakten zu finden waren:" ...Es handelt sich hierbei um
die Achse der Tenderlok BR 41, deren Antrieb sich im Tender
befindet..."
(nur inhaltlich wiedergegeben)
Vor allem über die letzte Aussage musste
ich erst mal überlegen wie man zu so einer "Erkenntnis" gelangt.
Der
Tender einer Dampflok beherbergt die Vorräte der Lok und nicht
deren
Antrieb...!? Bis ich darauf kam das zur Recherche offenbar
der Katalog eines Modellbahnherstellers herangezogen wurde, bei
Modellbahn
- Schlepptender-Dampfloks wird der Antrieb oft im Tender untergebracht.
Weiterhin hat die BR 41 zwar einen Tender, sie ist aber keine Tender-
sondern
eine Schlepptenderlok. Eine Tenderlok führt keinen Tender als
"Wagen" hinter der Lok sondern er ist fest angebaut, daher ->
Tenderlok. Ausserdem handelt es sich bei besagter Achse nicht
um die Achse einer BR 41, da diese nur 2 Zylinder hat und demzufolge
keine gekröpfte Achse hat. Es wäre zu
vermuten das sie von einer BR 44 stammt, diese hat 3-Zylinder.
In diesem Artikel war wirklich jedes Wort falsch.
Die Idee zu dieser Seite
...kam durch den Beitrag "Schmuggelware
liegt im Naturkundemuseum" der Leipziger Volkszeitung, in dem sehr
deutlich
Wahrheit mit dichterischer Freiheit verwechselt wurde. Ich beschloss
nun
derartige Artikel zu sammeln und mit Kommentaren versehen ins Internet
zu stellen.
Dabei möchte ich nicht irgendwelche Druckfehler zu sammeln, jeder
macht Fehler. Ausserdem gibt es so etwas schon mehr als genug.
In jedem Fall habe ich den Autor bzw. die Zeitung angeschrieben um
eine direkte Reaktion von ihm oder ihr zu erhalten. Sollte sich jemand
mit seinem Artikel auf dieser Seite wiederfinden dann bitte ich darum,
mit mir nun endlich Kontakt aufzunehmen, ich möchte natürlich
gerne wissen wie es zu der entsprechenden Geschichte kam. Leider lassen
sich keine TV-Reportagen auf dieser Art und Weise im Internet
präsentieren,
denn dort passieren derartige Fälle viel häufiger und
anständige Recherche ist dort noch weniger verbreitet.
Die Fakten
Schmuggelware liegt
im Naturkundemuseum
war am 12.11.98 in einer Leipziger Volkszeitung zu lesen. hier noch mal der ganze Text: Vom Leguan bis zur Kobra - eine Schau über verbotene
Urlaubsmitbringsel
Bild unten: Hoch aufgerichtet spannt die Kobra ihren Körper. Die Schlange lag ausgestopft im Koffer eines Urlaubers. Hallo G.G. 1. Sie wurden von den Kollegen des Naturkundemuseum über die Ausstellung informiert. Mir ist völlig unklar woher sie wissen wollen das der ausgestellte Leguan von einem Touristen als verbotene Fracht beschlagnahmt wurde. Wenn es so wäre, hätte der Zoll die Lacher auf seiner Seite gehabt, Das Tier ist eine Nachbildung, besteht aus Farbe und Gips. Damit greift hier natürlich auch nicht das Washingtoner Artenschutzabkommen. 2. Das Schwarzpinseläffchen ist nicht ausgestopft, es handelt sich hierbei um eine Dermoplastik. Bei einer Dermoplastik wird zuerst der Körper geschaffen und dann die Haut darüber gezogen. Von "Ausstopfen" kann im Gegensatz zu der im Bild 2 zu sehenden Kobra also keine Rede sein. Auf meine eMail Anfrage bei der betreffenden Zeitung ist bisher keine Antwort eingetroffen |
Bundesrat
schützt Mondhornkäfer
& Co
war am 26.11.1998 in der Leipziger Bild Zeitung zu lesen Bundesrat schützt Mondhornkäfer & Co Der Bundesrat will verschiedene Arten von Käfern, Farnpflanzen und vor allem alle heimischen Libellen unter besonderen Schutz stellen. So zum Beispiel den Rosenkäfer, den Nashornkäfer und den Mondhornkäfer. Bei den Farnen und Blütenpflanzen sollen besonderen Schutz genießen: Kantiger Lauch, Astlose Graslilie, Berg Lauch. Begründung der Länderkammer: Viele dieser Arten sind der direkten Verfolgung durch Sammler ausgesetzt, (RV) Hallo RV 1. Seit wann beschliesst der Bundesrat Gesetze? 2. Wissen sie wie lange es in Deutschland schon Artenschutz gibt? Eigentlich lange genug das jeder es wissen müsste. Warum hat man dann nach dem Lesen dieses Artikels den Eindruck das Artenschutz in Deutschland eine neue Erfindung wäre. 3. Welcher Sammler bedroht den Bestand des Kantigen Lauch? Wie viele Fälle gibt es in Deutschland, wo Sammler irgendwelche Arten ausgerottet haben? Bitte nennen sie Beispiele für solche Fälle. Auf der anderen Seite kann ich ihnen genug Beisspiele nennen, wo die Beseitigung der Lebensräume (durch Landwirtschaft, Bebauung, Aufforstung u.a.) die Ursache für das Aussterben von Arten war. Durch die von Ihnen gewählte Ausdrucksweise entsteht der Eindruck das die meisten Arten von Sammlern bedroht werden und das entspricht nicht den mir bekannten wissenschaftlichen Erkenntnissen. Auf meine eMail Anfrage bei der betreffenden Zeitung ist bisher keine Antwort eingetroffen |
Anophelesmücken
in München
- Tropentiere wandern ein
Zu diesem Artikel gab es eine Reaktion von Herrn Bojanowski,
dem Autor
dieses Artikels. Er meinte ich habe in einigen Punkten recht. Er war
jedoch der Meinung das ich mir seinen Artikel "angeeignet" hätte,
weil ich ihn komplett zitiert hatte. Da ich diese Seite in meiner
Freizeit privat betreibe und keine Lust auf eventuelle kindische
gerichtliche Streitereien habe, war ich gezwungen nur einige Teile des
Textes zu zitieren. Dadurch geht aber leider der Zusammenhang verloren.
Ich hoffe die Thematik ist trotzdem verständlich. Im Journal der Leipziger Volkszeitung vom 2.7.1999 war folgendes zu lesen: Anophelesmücken in München - Tropentiere wandern ein Zitate "...Einem Bericht der "University of Wales" in Cardiff zufolge breiten sich Insekten in Nordeuropa aus, die bisher nur in südlicheren Breiten lebten Dies sei eine Folge des globalen Temperaturanstiegs..." "... Insekten und Spinnentiere die bislang unfähig waren den deutschen Winter zu überleben, könnten sich im milderen Klima hier etablieren, so McEwen. Dabei weist er auf Funde von malariaübertragenden Anophelesmücken in den Isarauen bei München und in Anglesey im Osten Englands hin..." "...In den Lagerhallen der Häfen und Flughäfen finden sie gute Lebensbedingungen: warme Räume mit vielen versteckten Winkeln..." "...Normalerweise könnten tropische Insekten wie Aedes
oder Anopheles
außerhalb des beheizten Lagers kaum bestehen, meint Sellenschlo.
In besonders warmen Sommern sei ein längerfristiges Überleben
aber möglich. Er erinnert an die Malariaerkrankung zweier
Müllarbeiter
in Frankfurt/Main 1998. ..."
Sehr geehrter Herr Bojanowski Mit Interesse hab ich Ihren Artikel: "Anophelesmücken
in München
- Tropentiere wandern ein" gelesen. Ich war jedoch sehr überrascht
in welcher Form sie allgemein Bekannte Tatsachen als sensationelle
Neuheiten
zu vermitteln versuchten.
Bereits um die Jahrhundertwende diskutierten Biologen über eingewanderte und verschleppte Tiere und Pflanzen, die bereits damals neu in unserem Gebiet auftauchten. Damals war vor allem die Eisenbahn der Transporteur. Durch die Steigerung des Verkehrsaufkommens und die zunehmende Globalisierung erscheint es mir jedoch recht normal das die Zahl der tropischen "Gäste" aus der Tier und Pflanzenwelt unsere Fauna bereichern. Das eine Anopheles Mücke in den Isarauen gefunden
wurde scheint
Sie und Herrn McEwen zu wundern, trotzdem sind mehrere der Arten aus
der
Gattung Anopheles, darunter auch die Arten die in südlichen
Ländern
als Überträger der Malaria beschriben wurden, in Deutschland
seit langem zu finden. Ihr ist es im Winter nicht zu kalt. Wohl aber
dem
Erreger der Malaria. Es ist also nicht das Problem des Vorhandenseins
der
Mücke, sondern des Erregers.
Was mich aber vor allem verwundert: Was haben Tiere die sich in Lagerhäusern verstecken mit der globalen Klimaerwärmung zu tun? Diese würde vorliegen wenn im verstärken Maße Tiere und Pflanzen ihre nördliche Verbreitungsgrenze nach Norden verschieben würden. Gegenwärtig ist das nicht der Fall. Im Gegenteil, viele Arten haben nach Süden zurückgezogen und kommen in Deutschland nicht mehr vor. Daraus könnte man folgern das sich das Klima eher abkühlt. Man muss es aber nicht Auf meine eMail Anfrage bei der betreffenden Zeitung ist bisher keine Antwort eingetroffen |
EVOLUTION - Darwin
und die Folgen
Bei dieser Geschichte gab es kürzlich (April 2005) eine
überraschende Wendung, die aufzeigte das auch ich selbst nicht
richtig recherchiert hatte und ich versucht habe Spekulationen als die
Realität auszugeben. Selbstkritisch muss ich zugeben das ich bei
der Bewertung dieses Artikels zu weit gegangen bin. Mehr dazu als
Nachtrag am Ende meines Kommentars.
In Natur & Kosmos Ausgabe vom Juli 1999 war folgendes zu lesen. EVOLUTION - Darwin und die Folgen Die darwinistische Evolutionstheorie, so befand der
Naturforscher Louis
Agassiz schon 1860, sei "unlauter hinsichtlich der Fakten,
unwissenschaftlich
in den Methoden und schädlich in der Tendenz". Der Autor Reinhard
Eichelbeck macht sich dieses vernichtende Urteil zu eigen und
entwickelt
es zu der überraschenden, aber sorgfältig untermauerten
These,
die Darwinsche Theorie sei im Grunde ein Mythos. So wie Darwin
nötig
gewesen sei, um das christliche Schöpfungsdogma abzulösen,
habe
sein mechanistisches Weltbild heute ausgedient. Vor allem sei der
"Kampf
ums Dasein" als Haupttriebfeder der Evolution ungeeignet, die
Realität
zu erklären. Nicht Kampf sei der Motor der Evolution, sondern
Kooperation,
nicht ungehemmte Fortpflanzung der Normalfall, sondern
Selbstbegrenzung.
Genüßlich führt Eichelbeck die Eiertänze der
Darwinisten
vor, wenn diese erklären sollen, warum gerade die wichtigste Phase
der Evolution, die Bildung neuer Arten, sich nicht in den fossilen
Aufzeichnungen
niederschlägt. "Das Missing Link" ist nicht die Ausnahme - sondern
die Regel . Die wenigsten dieser Argumente sind ganz neu, aber sie sind
hervorragend gebündelt. Und die Frage ist aktueller denn je:
Können
wir uns die darwinistische Theorie überhaupt noch leisten?
Eichelbecks
Antwort ist eindeutig und überzeugend: nein.
Sehr geehter Herr Rasper! Ich verstehe nicht so ganz die Aussage in Ihrer Buchbesprechung. Auch ich möchte mich auf Herrn Agassiz berufen und ihre Äusserungen und das besprochene Buch als: "unlauter hinsichtlich der Fakten, unwissenschaftlich in den Methoden und schädlich in der Tendenz" ich habe aber andere Gründe dies zu tun als Herr Agassis. Dieser glaubte fest an einen Schöpfungsakt. Glaube sollte aber nicht Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse sein, sondern Wissen. Dieses Wissen um biologische Zusammenhänge sollte man schon haben, um Zusammenhänge zu verstehen. Herr Eichelbeck hat als Theaterwissenschaftler und Kulturhistoriker dieses Wissen scheinbar nicht gehabt, sonst hätte er nicht einen solchen Unsinn geschrieben. Von einer Zeitschrift wie Natur & Kosmos hätte ich etwas derartig unsinniges nicht erwartet. In Disskusionen die kürzlich u.a. in news:de.sci.biologie zum Thema stattfanden, fiel mir auf das sehr viele Darwingegner sich aus Kreisen von Theologen, Kulturhistoriker, Philosophen, diverser technischer Berufe und einigen "Rand"biologen (zB. Biochemiker) rekrutieren während diejenigen die sozusagen das Ohr an der Materie haben (Bio-Systematiker), also die letztendlich mit den Arten umgehen, fast ausnahmslos Vertreter der Lehren von Darwin sind. Das entscheidende Problem ist meiner Meinung die
unwissenschaftlichen
Methoden mit der die meisten Darwingegener arbeiten. Unter
wissenschaftlichen
Arbeiten verstehe ich; "...ALLE Theorien bezüglich Evolution ja
oder
nein, und wenn ja wie..." auf ihr für und wieder abzuklopfen.
Sollte
keine der Thesen endgültig beweisbar sein (und das ist Darwin nun
mal auch nicht) dann wird man das Urteil nach den vorhandenen Indizien
fällen müssen. Der Darwinismus ist dann eben die
warscheinlichste der verschiedenen Theorien. Nun die Punkte im einzelnen: "...sorgfältig untermauerten These, die Darwinsche Theorie sei im Grunde ein Mythos..." Es gibt sehr viele Indizien die für Darwin sprechen, das wird in solchen Büchern gerne vergessen. siehe oben (... unwissenschaftliche Methoden...) Im Grunde ist sie eben kein Mythos, nur über die Details gibt es wiedersprüchliche Meinungen. "So wie Darwin nötig gewesen sei, um das christliche Schöpfungsdogma abzulösen, habe sein mechanistisches Weltbild heute ausgedient." Sind alle Theorien nach einer bestimmten Zeit hinfällig? Als man erkannte das sich die Erde um die Sonne dreht war in Europa tiefstes Mittelalter. Die Grundlagen der Mathematik sind heute allgemein anerkannt, sie sind noch viel älter. Oder wie wär es mit der Schwerkrafttheorie? "...Vor allem sei der " Kampf ums Dasein " als Haupttriebfeder der Evolution ungeeignet, die Realität zu erklären. Nicht Kampf sei der Motor der Evolution, sondern Kooperation, nicht ungehemmte Fortpflanzung der Normalfall, sondern Selbstbegrenzung. ..." Wo ist der Beweis für diesen Unsinn - zumindest ist man bis hier scheinbar der Meinung das eine Evolution überhaupt stattgefunden hat. Das ganze erinnert mich etwas an bestimmte Denkweisen in
der DDR.
Auch hier hat man (nicht in den Naturwissenschaften) bei bestimmen
Fakten
und Erkenntnissen entschieden was sein darf und was nicht.
"... Genüßlich führt Eichelbeck die Eiertänze der Darwinisten vor, wenn diese erklären sollen, warum gerade die wichtigste Phase der Evolution, die Bildung neuer Arten, sich nicht in den fossilen Aufzeichnungen niederschlägt. "Das Missing Link" ist nicht die Ausnahme - sondern die Regel ..." Wenn es so wäre wie hier geschildert, dann hat Evolution überhaupt nicht stattgefunden. Ein doch recht mächtiges Eigentor. Wenn es keine Evolution gibt, kann es auch keine: "... Kooperation, ..." oder " ... Selbstbegrenzung. ..." als Triebträfte der Evolution geben. Daher komme ich zu einem anderen Urteil über dieses Buch: Schade um das Papier... Es gibt jede Menge "missing Links" warum wohl? Weil sowas eben schwierig zu beweisen ist und weil man nach dem Willen der Darwingegner danach in der Vergangenheit suchen muss obwohl die Beweise dafür eher in der Gegenwart liegen. Die wenigsten dieser Argumente sind ganz
neu, aber
sie sind hervorragend gebündelt. Und die Frage ist aktueller denn
je: Können wir uns die darwinistische Theorie überhaupt noch
leisten? Eichelbecks Antwort ist eindeutig und überzeugend:
nein.
Das eben ist das was ich oben meinte, schon die Frage: "...Können wir uns die darwinistische Theorie überhaupt noch leisten?..." ist unzulässig, weil sie eben nicht auf Naturwissenschaftliche Fakten sondern auf pseudo-ethische Überlegungen beruht. mit freundlichem Gruss Mario Graul Mittlerweile hat es bei der betreffenden Zeitschrift einige
Veränderung
gegeben. Ein Artikel über Evolution erschien, der etwas mehr mit
Wissen
und etwas weniger mit Glauben zu tun hatte und ein gewisser externer
Mitarbeiter
wird nicht mehr als solcher geführt. ;-)
Ein Fehler von meiner Seite, mal davon abgesehen das ich
seinen Namen "verhunzt" hatte, war der Satz: "...ein gewisser
externer Mitarbeiter wird nicht mehr als solcher geführt".
Natürlich wird er nicht mehr als solcher geführt aber eben
nicht deshalb weil er mit einem kräftigen Tritt aus dem Impressum
geflogen ist, wie von mir vermutet, sondern er taucht kurze Zeit
später im demselben Impressum wieder auf und zwar als fester
Redakteur und nicht mehr als freier Mitarbeiter. Naja lesen bildet und
das hätte ich in diesem Moment ein paar Zeilen weiter oben im
Impressum tun sollen. Asche auf mein Haupt aber ich mache halt auch
Fehler. |
Eine Ansammlung
epigonaler Plattitüden
In der Leipziger Volkszeitung war auf Seite 8 am 16.9.1999 unter dieser Überschrift folgendes zu lesen. Das Kuriositätenkabinett der Rennaissance ist die Mutter
der Museen.
Hier häuften die Fürsten alles an, was ihnen irgendwie
rätselhaft
war: Walrosszähne, japanische Fächer, Missgeburten,
Zauberstäbe.
Am nächsten sind dem heute noch die naturkundlichen Museen -
gerade
das in Leipzig hat sich seinen besonderen Charme bewahrt.
Sehr geehrte Redaktion der LVZ Seit geraumer Zeit beobachte ich einen gewissen
Qualitätsverlust
bei Ihrer Zeitung. Ich habe den Eindruck sie passen sich immer mehr
ihrer
einzigen Konkurrenz in Leipzig, der Leipziger Bildzeitung an. Ein
Meilenstein
in dieser Entwicklung war der Beitrag "Eine
Ansammlung
epigonaler Plattitüden von Tim Sommer" vom 16.9.1999 Seite
8.
mit freundlichen Grüssen
|
Schlusswort
Ich hoffe der Leser dieser Seite hat beim Lesen dieser Seite den
gleichen
Spaß wie ich, auch wenn der Umgang mit der Wahrheit eigentlich
wenig
humorvoll erscheint. Ich hoffe auch das der eine oder andere hier
kritisierte,
sich an die eigene Nase fasst und wenn es wieder darum geht sich gute
Dinge
für ein neues Jahr vorzunehmen, das Ganze noch einmal
überdenkt.
Das gilt natürlich auch für alle andern Kollegen deren
Artikel
sich (noch?) nicht auf dieser Seite wiederfinden. Mittlerweile gab es
einige Rückmeldungen wo Journalisten die das Internet nach ihrem
Namen durchsucht haben und auf diese Seite gestoßen sind. In der
Sache geben sie mir Recht allerdings haben sie durchaus
unterschiedliche Methoden mit dieser Seite umzugehen. Was einmal
geschrieben wird, steht über einen sehr großen Zeitraum in
den Archiven dem Leser zur Verfügung. Daher ist ein
Zeitungsartikel eben letztendlich kein kleines Versehen, sondern
Bestandteil des Wissens unserer Kultur. So muss natürlich auch
diese Seite, so lange sie gepflegt werden kann, mit der Berichtigung
dieser "Fakten" stehen bleiben.